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Ich braue dann mal Bier - Brautag

Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Brautag! Alle Gerätschaften sind bereit, nun soll in den Töpfen, Gärbehältern und Flaschen endlich Bier entstehen.

Wie könnte man besser in ein Wochenende starten als damit, endlich eigenes Bier zu brauen? Na ja, es gibt sicher noch das eine oder andere, das man tun könnte J Auf jeden Fall bin ich doch etwas nervös, ob denn nun alles klappen wird und nichts vergessen geht. Natürlich habe ich bereits viel zum Thema gelesen, war an einem Brauseminar und habe auch die Anleitung des Braumeisters neben mir, in der alle Schritte inklusive Bild noch einmal beschrieben sind.

Die erste Frage, die im Vorfeld geklärt werden musste: Was für ein Bier soll es denn sein? Ich habe mich für ein IPA entschieden und das Standard-Rezept der Speidel-Seite heruntergeladen. Die Idee dahinter war, dass es sich sicher um ein vielfach erprobtes Rezept handelt und ich zudem die Mengenangaben nicht umrechnen muss. Somit fällt schon mal eine erste Fehlerquelle weg. Natürlich habe ich im Vorfeld alle nötigen Zutaten bestellt und bereit gemacht.

Gebraut wird mit dem Braumeister übrigens nach dem Infusionsverfahren, das in der Literatur und auf verschiedensten Webseiten hinlänglich dokumentiert und beschrieben ist.

Programmieren

Programmierung des BraumeistersEiner der Vorteile des Braumeisters ist die Programmierung der verschiedenen Prozesse. Bis zu zehn Rezepte können angelegt oder auch wieder gelöscht werden. Dabei können jeweils Zeit und Temperatur für jeden Schritt festgelegt werden. Insgesamt können fünf Rasten sowie drei Hopfengaben mit der Zeit vor Kochende programmiert werden. Der Braumeister meldet dabei mittels Signalton immer, wenn es was zu tun und zu bestätigen gibt, damit es weitergehen kann. Einfach, praktisch, gut.

Neben der ganzen Automatik ist aber jederzeit auch eine komplett manuelle Steuerung möglich.

Wasser aufheizen und einmaischen

Wasser aufheizen und einmaischen

Nach einem Druck auf „Start“ folgt man im Automatik-Betrieb den Anweisungen auf dem Display. Zuerst wird also Wasser eingefüllt, die Pumpe wird entlüftet und das Wasser bis zur gewünschten Temperatur aufgeheizt. Das dauert in meinem Fall eine gute Dreiviertelstunde. Danach muss das Malzrohr mit den Sieben eingesetzt und eingemaischt werden. Jetzt folgt der eigentliche Bauprozess.
 

Umpumpen und Rasten während des Brauprozesses.Rasten und Jodprobe

Die Pumpe und Heizung schaltet wieder ein und die Würze steigt im Rohr auf und läuft durch ein Sieb über. Durch diesen Kreislauf wird das Malz durch das Umpumpen über die nächsten Phasen (Eiweisrast, Maltoserast und Verzuckerungsrasten) ausgewaschen. Mittels Jodprobe kann nach der letzten Phase festgestellt werden, ob in der Würze noch Reststärke vorhanden ist. In meinem Fall verfärbt sich die Probe ins Gelbe, somit ist alles in Ordnung.
 

Abläutern

Abläutern mittels innen liegendem Malzrohr.Nach Ablauf der programmierten Brauphasen wird die Pumpe abgeschaltet und das Malzrohr muss entnommen werden, um anschliessend abzuläutern. Dabei wird das Malzschrot von der Bierwürze getrennt. Dazu wird beim Braumeister das innen liegende Malzrohr auf einen Abtropfbügel auf den Rand des Braukessels gehoben. So kann die Bierwürze aus dem Malz in den Kessel abtropfen. Mittels Nachgüssen können noch letzte Extraktreste aus dem Malztreber gewaschen werden (das sogenannte „Anschwänzen“). Die Temperatur wird vom Gerät während des Läuterns weiter konstant auf der voreingestellten Temperatur von 78 Grad gehlaten. Nach rund 15-20 Minuten wird das Malzrohr komplett entfernt und der Malztreber entsorgt.
 

Würzegehalt prüfen

Nun sollte derWürzegehalt prüfen Würzegehalt geprüft werden. Dies ist wichtig, um den späteren Alkoholgehalt des Bieres einstellen zu können. Dazu wird ein Messzylinder gefüllt und in den Kühlschrank gestellt und gleichzeitig der Füllstand der Würze zum Zeitpunkt der Entnahme notiert. Sobald die Temperatur der entnommenen Würze bei 20 Grad liegt, wird mittels Bierspindel die Stammwürze gemessen. Abweichungen von diesen 20 Grad haben einen Einfluss auf die Werte und müssen mittels Korrekturtabelle korrigiert werden. Während man diese Messung macht, kann aber bereits mit dem Hopfenkochen begonnen werden, da die Korrekturen bzw. das Einstellen der Stammwürze auch später noch möglich ist.
 

Speidels Braumeister 20 Liter inkl. ZubehörHopfenkochen

In dieser Phase wird die Bierwürze gekocht. Dabei werden gerinnbare Eiweissstoffe ausgeschieden und die Würze sterilisiert. Durch Nachgiessen von Wasser wird die Stammwürze eingestellt. Während des Kochens wird nun auch der Hopfen zugegeben, welcher dem Bier Bittere und auch Geschmack verleiht. Diese Phase findet bei geöffnetem Braukessel statt, damit zum einen die Würze nicht überkocht und zum anderen nicht gewollte Aromastoffe aus dem Hopfen verdampfen.
 

Abkühlen

Nun beginnt die heikle Phase, da ab nun absolut steril gearbeitet werden muss. Nicht dass durch Verunreinigungen bzw. bakterielle Infektionen die ganze Arbeit umsonst war. Alles muss daher gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

Mittels kräftigem Rühren wird ein Strudel erzeugt (Whirlpool) und die Kühlspiral eingesetzt – somit ist diese auch gleich steril. Ziel dieses Strudels ist es, dass sich die festen Bestandteil (Trubstoffe) in Form eines Kegels in der Mitte der Würze ablagern und beim späteren Abfüllen möglichst nicht am Rand befinden und über den Ablasshahn mit abgesogen werden.

Mittels Kühlspirale, in der Kaltwasser durchläuft, wird die Würze nun auf 20 Grad heruntergekühlt und ist nun bereit für die Speiseentnahme, Abfüllung und Gärung. Dazu aber mehr im nächsten Teil dieser Blog-Serie.
 

Fazit

Wer sich ein bisschen einliest, sich vorbereitet und sich strikt an die Anleitung hält, kann eigentlich kaum etwas falsch machen. Alles in allem ist das System durchdacht und führt einem auch mittels Display-Anzeigen und akustischen Signalen stressfrei durch den Brauprozess.

Natürlich sind beim ersten Brauen die einzelnen Schritte noch nicht verinnerlicht und das Ganze dauert einfach länger, weil man sich bspw. nicht überlegt hat, wo man denn mit dem Treber genau hin will oder Siebe und Deckel hinlegt.

 

Das meint der Experte, Dominik De Gregorio von Sevibräu:

  • Beim Brauprozess (Hopfenkochen) entsteht sehr viel Wasserdampf. Eine gute Lüftung ist daher dringend notwendig, damit es nicht von der Decke tropft.

  • Hygiene ist das A und O eines jeden Brauprozesses (vgl. Beitrag Zubehör).

  • Statt den Treber wegzuwerfen, kann mit diesem bspw. Brot oder Wurst hergestellt werden. Ansonsten freuen sich Landwirte in der Umgebung über dieses Tierfutter.

  • Im Internet sind viele Anleitungen und Lernvideos zu Speidels Braumeister zu finden. Beispiele: www.speidels-braumeister.de/brauvideo.html oder https://bit.ly/1Ipsp5j

 

Weitere Informationen:

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